201216 Grüße zum Jahresabschluss

Liebe Freunde!

Heute ist es mir ein Bedürfnis, unsere Mitglieder zu grüßen, mich bei Euch zu bedanken und zu hoffen, dass ihr gesund seid und dass Eure Vereine trotz der widrigen Umstände auf nicht nur finanziellen, stabilen Beinen stehen. Ich weiß von Mitgliedern, dass gerade in diesen Zeiten, in denen Kontakte nicht so gefragt sind, der Wunsch Angeln zu gehen, sich in der Natur aufzuhalten, bei vielen Menschen stärker ist als sonst. Das zeigt m.E., dass Angeln auch eine soziale Aufgabe erfüllt. Dass scheint man zu vergessen, wenn es mal wieder um Entscheidungen geht, die beinahe diskriminierend gegen uns Angler  getroffen werden.

Es steht uns ein nach dem Krieg nie dagewesenes Weihnachtsfest vor der Tür. Durch die am Sonntag verkündeten verschärften Corona Einschränkungen verbietet sich jeglicher Kontakt, der nicht unbedingt lebensnotwendig ist. Die zweite Coronawelle erwischt uns in vollem Umfang. Wir hatten vor, in diesen Tagen nochmal eine Vorstandssitzung unter Einhaltung aller Hygienevorschriften durchzuführen. Nach den Verlautbarungen am Sonntag und einer kurzen Rücksprache mit Vorstandsmitgliedern, habe ich die Veranstaltung  jedoch kurzfristig abgesagt. Dabei ist in den letzten Wochen und Monaten so viel passiert in diesem besonderen Jahr, über das wir im Vorstand zusammen mit Vertretern des Angler Verbandes Niedersachsen unbedingt hätten sprechen müssen, Das müssen wir auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Wenn dieses Gespräch stattgefunden hat, werde ich Euch auf den neuesten Stand bringen und euch Anfang des neuen Jahrs 2021 informieren.

Besonders schlimm war, dass wir im Juni  unseren Lachswart für die mittlere Leine und engagierten Helfer im Lachszentrum, Harry Ollenburg verloren haben. Er ist nach längerer Krankheit, dann doch überraschend verstorben. Hans Kleiner und ich vermissen seine lockere Art und seine Fähigkeit für jedes Problem eine Lösung zu finden, im Lachszentrum sehr. Als Ersatz haben wir einen jungen Mann, Dennis gefunden, der uns bei besonderen Vorkommnissen tatkräftig unterstützt. Mein Dank geht besonders postum an Harry und an Hans und Dennis. Denn es ist keine Kleinigkeit, ein 3.400 qm großes und 10 Meter hohes Gebäude zu verwalten, Mängel zu beseitigen und insbesondere die Fischzucht auf dem hohen Standard einer zertifizierten geschlossenen Kreislaufanlage zu halten und immer wieder Wege zu finden, z.B Energiekosten einzusparen. Als neuen Lachswart für die mittlere Leine hat der Vorstand kommissarisch Sven Gebel, den Gewässerwart des Fischereivereins Gronau (Leine) bestellt. Er hat sich bereits beim Herbstbesatz engagiert eingesetzt.

Nach 2 Jahren ist der Aufzuchtversuch, den wir für eine Firma betreut haben, planmäßig am 1. Mai 2020 beendet worden. Wir haben die Fischzucht wieder für uns allein. Das ist auch der Grund, warum wir intensive Überlegungen angestellt haben, wie wir die vorhandenen Kapazitäten voll nutzen und die Fischzucht auf eine nachhaltige solide finanzielle Basis stellen können. Dazu werde ich jedoch wie gesagt, später ausführlicher berichten. Nur so viel, wir sind da wohl auf einem guten Weg.

Von unserem Wiederansiedlungsprojekt muss ich natürlich auch kurz berichten. Es wurden einige Lachsrückkehrer gefangen und gemeldet. In Schwarmstedt und im Bereich nördlich und südlich von Hannover. Meerforellenfänge wurden vermehrt gemeldet. Bis in den Bereich der oberen Leine hinein.   Trotz Alledem haben wir nach wie vor mit der unzureichenden Durchgängigkeit vor allen Dingen in der Weser, aber auch der Aller und unserer Leine zu kämpfen. Dazu habe ich bereits einen Bericht auf unserer Homepage veröffentlicht.

Wir haben im Lachszentrum unser Projekt weiterhin unterstützt und unser Besatzkonzept umgesetzt. Im Januar haben wir ca. 30.000 junge Lachse und 20.000 Meerforellen in unserer Brutanlage aufgezogen und im April/Mai an dafür besonders geeigneten Stellen, ausgesetzt. Da waren die Vereine mit ihren Mitgliedern wieder besonders gefordert, um die kleinen Fischchen schnell und gut konditioniert in Nebengewässer der Leine aus zu setzen. Das hat wieder hervorragend funktioniert. Dafür mein herzlicher Dank!! Besonderer Dank an unser drei Lachswarte, die sich viele Gedanken gemacht, haben , wo es denn Nebengewässer gibt, in denen die Brütlinge trotz eines extremen Sommers mit Hitze und niedrigstem Wasserstand aufwachsen und überleben können. Die geplante Lieferung von weiteren jungen Lachsen aus Dänemark hat dagegen gar nicht stattgefunden, weil genau in der Zeit, die Grenze zwischen Dänemark und Deutschland komplett dichtgemacht wurde. Später, als eine Lieferung im Juli wohl möglich gewesen wäre, hat DCV sich geweigert zu liefern, weil man eben bei 30 Grad Sommertemperaturen keine Fische über einige hundert Kilometer transportiert. Verständlich. Das haben wir dann im Oktober nachgeholt und haben halbjährige Lachse an der dänischen Grenze abgeholt, um Transportkosten zu sparen. Auf dem Rückweg haben wir dann gleich die 3 Heidevereine beliefert.  Auch der sonstige Besatz hat, wie gewohnt prima geklappt und wir haben insgesamt weitere 20.000 Lachse besetzt.

Eine Mitgliederversammlung, die eigentlich im Oktober/November stattfinden sollte, mussten wir ebenfalls abblasen. Ich hoffe, dass wir im Frühjahr 2021 wieder einmal alle zusammenkommen können. Man kann viel schreiben, telefonieren oder skypen, aber es geht doch nichts über ein persönliches Gespräch von Angesicht zu Angesicht.

Dabei gehen wir davon aus, dass unsere Mitglieder nach wie vor der Meinung sind, dass unser Wiederansiedlungsprojekt von Lachs und Meerforelle fortgesetzt werden soll. Dass das Projekt der Angler in der Öffentlichkeit dazu führt, die Angler wahrzunehmen und zu erkennen, dass wir viel mehr tun als nur Fische zu fangen.  Das ist ein großes Thema und eine Anzahl unserer Mitgliedsvereine steht vor dem Erlass neuer Naturschutzverordnungen, die in ihrer Rigorosität einmalig in der Bundesrepublik sind. 9-monatige Angelverbote und Nachtangelverbote werden festgesetzt und dermaßen laienhaft begründet, dass uns nichts weiter übrigbleibt als uns rechtlich dagegen zu wehren. Dazu gehört eben auch, dass wir uns durch unser Wanderfischprojekt ins Gespräch bringen, wenn man uns denn schon beim Niedersächsischen Weg vergessen hat. Auch dazu wird später noch vieles zu bereden sein. Obwohl ich kein Mitglied des Anglerverbandes Niedersachsen bin, muss ich an dieser Stelle die hervorragende Arbeit der Verbandsbiologen und wissenschaftlichen Mitarbeiter hervorheben und loben!!

In der Mitgliederversammlung hätte auch der Beschluss gefasst werden müssen, wie hoch die Besatzumlage für 2021 sein soll. Obwohl wir durch den Austritt des SAV Hannover Einnahmeausfälle haben, können diese andererseits durch Einsparungen im LZ ausgeglichen werden.

Im Vorstand sind wir uns einig, dass es bei den Besatzumlagen in der bisherigen Höhe bleiben soll in der Erwartung, dass die von einigen Vereinen bisher geleisteten freiwilligen Förderbeiträge auch im Jahr 2021 unverändert gezahlt werden.

Wenn es dagegen keine Widersprüche gibt, werden wir die bisherigen Umlagebeträge zum 1. Februar abbuchen, bzw. in Rechnung stellen.

Trotz Corona haben wir im Vorstand intensiv zusammengearbeitet. Dafür danke ich meinen Mitstreitern Andy Krüger, Helmut Leithold, Richard Schulze und den drei Lachswarten Holger Machulla, Sven Gebel und Klaus Spende. Trotz der Einschränkungen sind wir ein hervorragend funktionierendes Team!!

Euch, unseren Vorständen in den Mitgliedsvereinen und die privaten Förderer danke ich für die Beständigkeit, an unserem Projekt festzuhalten und in den Vereinen ehrenamtliche Arbeit zu leisten, ohne die unser Gemeinwesen nicht funktionieren würde. Vielen Dank dafür!!

Abschließend wünsche ich uns allen eine geruhsame Adventszeit, frohe Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch in das Neue Jahr. Ich hoffe, dass wir 2021 wieder weitgehend zur Normalität zurückfinden werden!

Bleibt alle gesund und seid trotz der Einschränkungen zufrieden!

Euer

Günter Ohnesorge

 

 

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